Schon immer wurde ich gehänselt oder verlacht, wenn ich bei jeder passenden Gelegenheit einen Spruch oder eine Lebensweisheit parat hatte. Diese Lebensweisheiten, die bei unseren Vorfahren aus Situationen heraus entstanden sind, haben es oft in sich und bergen viel Wahrheit. Hier zeige ich einmal eine Auswahl von Weiheiten, die mein Leben begleitet haben:
Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Das ist mein Lebensmotto!
Bei allem, was ich tue oder sage, wie ich andere Menschen behandele und mit ihnen umgehe, frage ich mich, wie es mir gefallen würde, wenn ein amderer Mensch das Gleiche mit mir machen würde? Das gilt besonders für kritische Situationen. Sicher gibt es überall mal Meinungsverschiedenheiten oder auch Streit, wir sind ja alle individuelle Wesen. Aber auch da werde ich mich stets bemühen, nicht zu beleidigen, keinen persönlichen Angriff zu starten, sondern möglichst auf der Sachebene zu bleiben. Das ist nicht immer leicht, gehört aber zu einem respektvollen Umgang miteinander. Ich möchte ja bitte auch nicht beleidigt werden.
Dieser Leitsatz gilt aber auch in vielen anderen Bereichen. Ob im Berufsleben oder privat. Ich will das hier an einem persönlichen Beispiel festmachen: Ich selbst mag in meiner Wohnung keinen Logierbesuch. die einzigen Menschen, die bei mir immer ein Bett finden sind meine Kinder. Da hört das aber auch schon auf. Ausnahmen beschränken sich auf Notfälle. Was bedeutet das für mich? Ich werde mich ebenfalls nirgendwo einquartieren, weder bei der Familie noch bei anderen Bekannten. Wenn ich irgendwo hinfahre, und kann mir kein Fremdenzimmer leisten, bleibe ich eben zu Hause. Es ist mir einmal passiert, das wir auf einer Vereinsreise von dem gastgebenden Verein privat untergebracht wurden. Wir kannten die Leute nur oberflächlich. Das war mir dermaßen peinlich und ist mir nie wieder passiert.

Verlass dich auf andere, und du bist verlassen!
Ein Erfahrungswert, den ich oft durchleben musste, der dazu geführt hat, dass ich nur sehr wenigen Menschen wirklich vertraue. Zu oft habe ich erleben müssen, dass Vereinbarungen nicht eingehalten wurden, das sich Versprechnungen in Luft aufgelöst haben, oder dass ich belogen wurde. Ich selbst bin ein sehr pünktlicher und verlässlicher Mensch und habe große Probleme mit der Unzuverlässigkeit anderer. Zusagen zu Treffen oder Vereinbarungen halte ich grundsätzlich ein. Wenn ich nicht sicher bin, dass ich das einhalten kann oder will, sage ich gar nicht erst zu oder lasse es offen. Habe ich aber Zugesagt, kommt auch nichts dazwischen, was evtl. wichtiger ist. Sollte dann doch etwas Aussergewöhnliches geschehen (auch ich kann krank werden), versuche ich zumindest den Wartenden zu informieren. Oft habe ich es erlebt, dass andere Zusagen erteilten nur um erst einmal ihre Ruhe zu haben. Dann kommt kurzfristig etwas dazwischen und im schlimmsten Fall wird noch nicht einmal abgesagt. Dafür habe ich null Verständnis.
Ich möchte mich nun nicht als Mensch zu verstehen wissen, der stets mit Mistrauen durchs Leben geht, aber ich lasse doch meist eine gewisse Vorsicht walten. Ich denke auch über das meiste nach, was mir erzählt wird, ziehe daraus meine Schlüsse. Und - ich vergesse nicht so schnell! Entdecke ich Widersprüchliches läuten bei mir sämtliche Alarmglocken. Auch wenn mein Gegenüber "zu nett" ist, werde ich vorsichtig. Vertreter z. B. (egal welcher Coleur) müssen von Berufswegen nett und freundlich sein, die wollen nämlich etwas verkaufen. Männern (aber auch Frauen) die mit übertriebenen Komplimenten um sich werfen, begegne ich mit äußerster Vorsicht.
So kommt es aber auch, dass ich mir hier und da selbst im Weg stehe. Ich bin z. B. schwer zu überraschen. Wer mir eine Überraschung bereiten möchte, muss mich schon sehr gut kennen.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen
Wir Menschen sind alle unterschiedliche Individuen, mit Wünschen, Hoffnungen, Eigenarten und Vorlieben. Das ist richtig und gut. Es gibt schlaue Theoretiker, die nichts mit dem Handwerk am Hut haben und gute Handwerker, die sich mit der Theorie schwer tun. Wenn sich nun beide ergänzen, wäre das doch ein tolles Zusammenleben. Dieses Beispiel könnte man für fast alle Lebensbereich anwenden. Da bräuchte es keinen Neid und keine Missgunst, weil eben kein Mensch alles kann oder alles weiß. Auch der Intellekt der Menschen ist unterschiedlich. Der/Die eine ist etwas einfacher gestrickt, als der/die andere. Auch das ist gut, denn wenn wir alle Bankdirektoren wären, gäbe keinen mehr, der dem Direktor den Mülleiner ausleert.
Das ist alles gut und richtig, wenn - ja Wenn! Es gibt leider Menschen, die die persönliche Freiheit falsch verstehen. Meine eigene Freiheit hört spätestens da auf, wo ich andere Meschen schädige. Das fängt in der Zweierbeziehung an und endet im Zusammenleben den großen Heer an Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Ich - ich bin weder allein auf der Welt und auch bin Ich nicht der Nabel der Welt. Ich lebe in einer Gemeinschaft, und damit das funktioniert gehört dazu ein respektvoller Umgang.
Ich habe letztens in einem Buch eine interessante Glosse gelesen. Arbeitsrecht aus der Sicht eines Kabarretisten: "Der Urlaub ist dazu da, dem Mitarbeiter zu zeigen, dass der Betrieb auch ohne ihn läuft." Sagt wohl alles!
Auch Mitmenschen, die der Meinung sind, sich auf Kosten anderer einen flotten Lenz zu machen, schaden einer Gemeinschaft. Da ist es egal, ob die erwachsenen Kinder "Hotel Mama" ausnutzen oder der "Null-Bock-Typ" meint, das Geld von Staat steht mir ja zu. Apropos Eltern - den Satz "wozu sind die Alten denn da, wenn nicht zum zahlen" - habe ich selbst zu hören bekommen.
Fazit: Somit zeigt sich, dass das Pläsierchen des Einzelnen etwas eingeschränkt wird! Ohne Kompromisse funktioniert eine Gemeinschft nicht.
Leben, und leben lassen
Das ist so ziemlich der blödeste Spruch, der mir untergekommen ist. Er wird nämlich vorrangig von Menschen benutzt, die in einer höheren Spähre leben, und von der sozial schlechter gestellten Schicht erwarten, dass sie das Nobelleben nicht nur akzeptieren sondern beklatschen. Wer der Meinung ist, sie/er müsste schon zum Frühstück Kaviar und Schampus serviert bekommen, soll das gerne tun. Sofern dieser mensch sein Vermögen auf ehrliche Art erworben hat, kann auch gerne jeden Tag in Champagner baden, das ist persönliche Freiheit. Er soll aber nicht seinen Lebensstil als allgemeingültig betrachten. Ich habe es erlebt, dass diese Snobs oft auf weniger gut situierte Mitmenschen herabblicken. Reich und vornehm ist der, der auch die Arbeit der Putzfrau anerkennt und ein freundliches Wort für sie hat. Ein Paradebeispiel dafür sind Persönlichkeiten wie z. B. der Sänger Frank Zander und seine Familie. Ich hatte das Vergnügen, "Franky" einmal persönlich zu treffen. Wenn ich nicht gewusst hätte, wen ich da vor mir hatte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass ich da einen vermögenden Menschen vor mir habe. Der lässt das nämlich nicht raushängen. Hut ab vor dem Stil und dem großen sozialen Engagement.
Geld regiert die Welt
Machen wir gleich mit dem schnöden Mammon weiter. Diese Weisheit birgt sehr viel Wahres. Wer zahlt, hat das Sagen. Das gilt im Kleinen wie im Großen, es ist eine Frage der Größenordnung. Auch ich behalte mir ein Mitbestimmungsrecht vor, solange ein anderer Mensch auf meine Kosten lebt. Dabei rede ich nicht von 20 Euro, mit der ich einer Kollegin mal aushelfe, weil sie ihre Geldbörse zu Hause vergessen hat. Wenn mich aber jemand regelmäßig anpumpt, in der stillen Hoffnung, dass eine Rückzahlung erfolgt, was auch nicht immer erfolgt, erlaube ich mir doch schon mal etwas zu sagen.